Unter "Häusliche Gewalt" wird neben Gewalt in der Paarbeziehung auch innerfamiliäre Gewalt gefasst. Um unseren Arbeitsbereich Partnerschaftsgewalt einzugrenzen, benennen wir die Gewaltform explizit. Partnerschaftsgewalt bezeichnet Gewalt zwischen Personen in einer Paarbeziehung. Sie kann verschiedene Formen und Ausprägungen annehmen: körperliche, sexualisierte, psychische, soziale, digitale und wirtschaftliche Gewalt. Die Gewaltform wird angewendet um Kontrolle über die betroffene Person auszuüben. In der Regel ist sie kein einmaliges Ereignis und endet nicht von allein. Oft handelt es sich um einen systematischen Kreislauf der Gewalt. Sie kann massive Auswirkungen auf die Gesundheit und das soziale Leben der Betroffenen haben. Das gilt auch und gerade für Kinder, die die Gewalt oft miterleben. Gewalt in der Paarbeziehung richtet sich zu einem sehr großen Teil gegen cis Frauen, trans* Frauen und non-binäre Personen [2]. Historisch gewachsene patriarchale Strukturen bedingen und begünstigen diese Gewaltform und prägen vor allem auch die ungleichen Machtdynamiken innerhalb der Paarbeziehung. Fast immer erhebt die gewaltausübende Person völlig unberechtigte Besitzansprüche gegenüber der betroffenen Person, die die Gewalt umso lebensgefährlicher machen, da sie schlimmstenfalls im Femizid enden kann.